Indikation für „McGinnis Mod. nach Renate Meir“



Die Methode ist konzipiert vorallem für Kinder mit

• zentral-rezeptiven (phonologischen) und / oder
zentral-motorischen (dyspraktischen) Sprachentwicklungsproblemen,
die ansonsten (nach A. Kempcke, 1977) dem Entwicklungsstand eines vierjährigen Kindes entsprechen.
• Diese Kinder sind auffällig bezüglich ihrer

- Unfähigkeit, schnellen Mundmustern zu folgen

- geringen Gedächtnisspanne für Reihenfolgen (Mundmuster und/oder Lautfolgen)

- Unfähigkeit, Laute im Wort wahrzunehmen und zu unterscheiden


Für Kinder mit Behinderungen (mentalen, körperlichen Einschränkungen, Blindheit und CI-Träger) ist McGinnis Mod. nur bedingt,
bzw. nur in entsprechend modifizierter Form geeignet.

Grobe Beurteilungskriterien der Spontansprache

• Der Stand der Aktivsprache weicht in Artikulation und / oder Grammatik (vorallem im Syntax) deutlich vom allgemeinen Entwicklungsstand des Kindes ab –
• trotz guter, „normaler“ Intelligenz / intaktem Gehör / gutem Sprachumfeld / keinen groben Auffälligkeiten im Sprachverständnis / keinen groben Auffälligkeiten
in der Motorik.
• Die Spontansprache ist häufig bis zur Unkenntlichkeit entstellt.
• Laute werden inkonstant angewendet.
• Wörter (oft auch ganz kurze) können nur ungenau imitiert werden, Einzellaute (in der Regel, oder bis auf wenige Ausnahmen) dagegen völlig korrekt.
• Das korrekte Nachsprechen von unbekannten Sätzen (auch von ganz einfachen) macht Probleme.
• Vorallem bei jungen Kindern ist kein, bzw. kaum Störungsbewusstsein zu beobachten.

 

Unterschiedlich häufig und ausgeprägt findet man Auffälligkeiten im Verhalten:

Aggressivität / Herumalbern / übertriebenen Bewegungsdrang / Konzentrationsmangel / Ungeduld / grundsätzliches Verweigern / Ängstlichkeit / Resignation / mangelndes Selbstbewußtsein / hochgradig angepaßtes Verhalten / Pedanterie

Auffälligkeiten, die sich während der Therapie in der Regel zum Positiven hin verändern.

 

 

Weitere Indikationen:

Kinder mit „hartnäckiger“ Dyslalie (Artikulationsstörung), die schlechte Erfahrung mit dem Sprechen lernen generell gemacht haben, weil die Behandlung z.B.          ohne fachlich qualifizierte Grundkenntnisse (z.B. von Nicht-Fachleuten im Kindergarten) durchgeführt wurde. Kinder, die aufgrund der Misserfolge demotiviert sind.

   •  Bislang u.U. nicht beachtete Ursachen können methodisch neu und kompetent angegangen werden, was spannend ist und
   •  bei diesen Kindern Motivation und Stärkung des Selbstbewußtseins fördert.

Kinder, die „nur“ dysgrammatisch sind, deren Syntax vorallem durch Satzverschränkungen auffällt.

• Das Training der auditiven Aufmerksamkeit für Reihenfolgen auf Wortebene hat erfahrungsgemäß eine deutliche Auswirkung auf die Entwicklung des korrekten             Satzbaues.

Kinder, die im Vorschulalter zusätzlich Poltersymptome zeigen, haben eine reele Chance, diese durch die Anwendung von McGinnis Mod. zu verlieren.                       Einschränkend muss allerdings betont werden, dass Poltern allein keine Indikation für die Methode ist. Das Training der auditiven Aufmerksamkeit scheint sich             positiv auf das Phänomen Poltern auszuwirken.


Kinder mit Verdacht auf das „Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom“ (ADS)

• Bei ihnen lohnt sich ein Versuch immer, um Aufmerksamkeit / Konzentration / Ausdauer / allgemeine Lernvoraussetzungen anzubahnen und (mit Spaß am Erfolg) zu      trainieren.